Scherz : Die heitere Seite der Aufklärung.

Schriften des Gleimhauses Halberstadt ; 10

Article no.:  7

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Das 18. Jahrhundert ist das Jahrhundert der Aufklärung, der Freundschaft, des Briefes und es ist das Jahrhundert des Scherzes. Dabei ist der Scherz nicht nur ein stilistisches Phänomen, sondern darüber hinaus ein Leitwert der Geselligkeit, ein Bekenntnis zur Lebensfreude, zur Erfüllung im Diesseits.
Von Kritikern wurden diese sinnliche, affektive Seite der Aufklärung und das Scherzhafte, Heitere darin jedoch als belanglos, läppisch und frivol verurteilt. Mit dem Katalog, der die Ausstellung des Gleimhauses in Halberstadt zum 300. Geburtstag des Dichters, Sammlers, Literaturaktivisten und Freundschaftsgenies Johann Wilhelm Ludwig Gleim begleitet, soll jenes Scherzhafte neu bewertet und gewürdigt werden. Ausstellung und Begleitband zeigen die Entdeckung der Heiterkeit und der Daseinsfreude als epochale Errungenschaft von ungebrochener Modernität. Sie betrachten den Scherz unter Aspekten der Psychologie, der Kunstgeschichte, der Literaturwissenschaft, der Kommunikationswissenschaft und der Mentalitätsgeschichte.

Inhalt

S. 7 Vorwort
S. 9 Scherzhaftes Rokoko, heitere Aufklärung,
edle Einfalt. Zur Einführung - Reimar F. Lacher

Beiträge
S. 15 Zur Performativität privater Lyrik:
Scherzhafte Gedichtsammlung als Ästhetik in actu - Christoph Willmitzer
S. 21 Der scherzhafte Brief - Ute Pott
S. 37 "Scherze sinf die Creaturen eines
schaftsinnigen Witzes". Zur Rolle des Scherzes
im Philosophieverständnis Georg Friedrich Meiers - Hans-Joachim Kertscher - 31 "... der Scherz aber ist stärker, als die Weisheit". Johann Georg Sulzer
zwischen Scherz und Verstand - Jana Kittelmann
S. 41 Der Ordre des Hermites de bonne humeur
(Fröhliche Eremitenorden) - Lilian Ruhe
S. 45 Scherzhafte Bilder. Oder: Von der geschwisterlichen Eintracht von Dichtung und Bildkunst -
Reimar F. Lacher
S. 51 "Schöner ein froh Gesicht". Heiterkeitsdiskurse in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts -
Detlev Schöttker
S. 61 Scherz als Witz ohne tiefere Bedeutung? Kleine Ideengeschichte des Scherzes - Lars-Thade Ulrichs
S. 69 Mancher Scherz ist auch ein Spaß. Einige
Bemerkungen über das Wort "Scherz" und seinen
Gebrauch im 18, Jahrhundert - Matthias Attig
S. 75 Scherze als kommunikative Strategie.
Ein Beitrag aus der Gesprächsforschung -
Wilfried Schütte
S. 81 Psychologische Betrachtungen zum Scherz
und zur Anacreontic Society - Willibald Ruch
S. 85 Das Lächeln - Jennifer Hofmann

Ausgestellte Werke
S. 89 1. Anakreontik
S. 114 2. Scherz und Vergnügen - Tugend oder Sünde?
S. 127 3. Scherz - Begriff und Phänomen
S. 135 4. Scherz und Geselligkeit
S. 139 5. Lässliche Laster
S. 152 6. Scherzhafte Bilder
S. 192 7. Der scherzhafte Gott

S. 209 44 Lieder. Eine kleine scherzhafte Anthologie
S. 221 Wilhelm Ludwig Gleims - Lebensdaten

Anhang
S. 223 Literatur
S. 233 Personenregister
S. 237 Bildnachweis