
Wie kürzlich im Museum Franz Gertsch gezeigt, begann Franz Gertsch mit der späten Gräser-Serie „Gräser V-VIII“ (2018–20) eine neue Phase in seinem Schaffen. Gertsch zeichnete die Umrisse der Gräser vor und gestaltete hiermit bereits das Gemälde, das nach wie vor auf eine Diaprojektion zurückgreift: Er wählte aus, vereinfachte und formte. Die lineare Komposition gewann in diesem Moment seines Spätwerks an Bedeutung. Dies zeigt sich auch bei „Gräser IX“ (2020), einem Breitformat zu diesem Thema.
Bei „Blauer Sommer“ (2020) ging der Künstler noch einen Schritt weiter: Das erste Mal seit Jahrzehnten betonte der Künstler die persönliche Handschrift des Malers. Sein Farbauftrag mit einem weichen Pinsel in Lapislazuli-Blau wurde pastoser, der Strich sichtbar. Das monochrome Gemälde zeigt die vom Vier Jahreszeiten-Zyklus vertraute Sommer-Landschaft (2008/09), die Gertsch bereits in Holzschnitten 2017 und 2019 wieder aufgenommen hatte.
In solchen Variationen seines Spätwerks, wie auch bei „Blaue Pestwurz“ (2021), erarbeitet der Künstler konzeptuelle und technische Neuerungen anhand der vertrauten Sujets seines bisherigen Œuvres.
Ergänzend runden weitere Gemälde und Holzschnitte die Präsentation zum späten Schaffen des Künstlers ab. Auch grossformatige Frauenporträts sind wieder zu sehen.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Anna Wesle in Zusammenarbeit mit Franz Gertsch.
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Franz Gertsch
The blue summer