
contemporary - Die Frankfurter Künstlergesellschaft zu Gast
Die Ausstellung zeigt einen spannungsreichen Bogen von einem modernen Realismus und Naturalismus, über die Abstraktion, hin zur freien künstlerischen Interpretation der aktiven Mitglieder der 1857 gegründeten Frankfurter Künstlergesellschaft.

„contemporary“ versammelt Bildhauerei, Malerei, Zeichnung, Druckgrafik und Fotografie zu einer spannenden Gesamtschau zeitgenössischen Kunstschaffens der 19 Mitglieder der Frankfurter Künstlergesellschaft (FKG), einer der ältesten Künstlergemeinschaften Deutschlands. 1857 u.a. von Philipp Veit und Jakob Becker gegründet hat sie bis heute alle Zeitläufe und alle Ismen der neueren Kunstgeschichte überdauert. Auch viele Künstler der Kronberger Malerkolonie wie Anton Burger und Wilhelm Trübner waren einst Mitglieder der FKG.
Damals wie heute verbinden sich in der FKG die unterschiedlichsten Stile, Temperamente und Kunstrichtungen. Kamen einst die Künstler aus Frankfurt und Düsseldorf zur FKG, stellt sie sich heute so international dar wie die Stadt Frankfurt selbst. Diese Offenheit ist Teil der Philosophie der FKG und so wie sich deren Mitglieder stets künstlerisch fortentwickeln, erfindet sich auch die FKG immer wieder neu und präsentiert mit „contemporary“ die neuesten Arbeiten aus den letzten drei Jahren.
Stellvertretend für die zeitgenössische Malerei stehen hier die großformatigen hyperrealistischen Stillleben von Joerg Eyfferth, die naturgetreuen Szenen berühmter Filmdiven von Claus Delvaux und Norbert Komorowski, der einsame Maler am Meer von Martin Konietschke sowie die abstrahierenden Kompositionen von Heidi Böttcher-Polack und Inge Helsper-Christiansen. Diesen gegenüber stehen die irritierenden und zugleich humorvollen Arbeiten von Matthias Kraus. Sie kontrastieren wiederum wirkungsvoll mit den großformatigen Landschaften des in Belarus geborenen Yuriy Ivashkevich und den eindringlichen Naturdarstellungen von Andreas Wald.
Die Bildhauerei ist mit den abstrakten Steinskulpturen von Michael Siebel, den konkaven Tiefenreliefs von Achim Ribbeck und den steinernen menschlichen Figuren von Clemens Maximilian Strugalla vertreten.
Die Zeichnung präsentiert sich mit ironischen Reflektionen über Adam und Eva von INK Sonntag-Ramirez Ponce, mit den überbordenden Küchenstillleben von Nicolas Vassiliev sowie den reduzierten, mit spontaner Geste aufs Papier geworfenen Eindrücken von Uli Mai. Die expressiven Illustrationen Klaus Puths zu Gustav Meyrinks phantastischem Roman „Der Golem“, der im Prager Judenghetto spielt, runden die Auswahl ab.
Die Fotografie in der FKG ist weiblich besetzt. Die in Teheran geborene Künstlerin Mojgan Razzaghi zeigt rätselhafte Fotosequenzen, die um Weiblichkeit und die Situation der Frau in der muslimischen Welt kreisen. In den Aufnahmen von Barbara Dickenberger wiederum überlagern sich verschiedene Inhalte und fügen sich zu einer neuen surrealen Motivwelt zusammen. Im Kontrast dazu entwickeln die durch ein Makro-Objektiv gesehenen isolierten Pflanzen von Anna Schamschula (Gast) vor einem weißen Hintergrund eine ganz eigene künstliche Ästhetik.
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Barbara Dickenberger
Barbara Dickenberger, Palais Royal III, 2021, Fine Art Print auf Hahnemühle, 50 x 35 cm