
Und das nur so am Rande - Arbeiten von Thorsten Richter und Achim Schmacks
Der Kunstverein Heide lädt im Jahr seines 40-jährigen Bestehens ein zu seiner ersten
Ausstellung in diesem Jahr unter dem Titel „Und das nur so am Rande“ mit Arbeiten von
Torsten Richter (Brunsbüttel) und Achim Schmacks (Düsseldorf und Witzwort/Eiderstedt).

In Torsten Richters Fotografien spielt Verortung eine große Rolle. Sein Credo: Die Orte an denen wir leben, haben zweifellos einen großen Einfluss darauf, wie wir uns in ihnen verorten. In einer Zeit zu leben, die sich zunehmend beschleunigt, führt schnell zu einer allzu flüchtigen Wahrnehmung der eigenen Präsenz innerhalb dieser Orte und Landschaften und damit häufig zu einer Abgrenzung zu dem, was größer ist als wir. Was wäre also, wenn man sich die Zeit nähme, den Raum, der uns umgibt, einfach nur zu beobachten? Sich selbst an den Rand des Geschehens begibt, um die Dinge in ihrer ihnen eigenen Schönheit passieren zu lassen? Der Künstler hat sich diese Zeit genommen, um mit dem Medium der Pinhole-Fotografie in der uns umgebenden Küstenlandschaft eben keine Schnappschüsse oder Momentaufnahmen zu machen, sondern Landschaften und Elemente in einem ungewohnten Licht zu zeigen und durch die Weichheit der Darstellung den Betrachter aus seinen Sehgewohnheiten herauszunehmen.
Dazu passt, was Dr. Katrin Schäfer, ehemalige Leiterin des Hauses Peters in Tetenbüll, über Achim Schmacks erzählt: „Man mag das eine oder andere Kunstwerk von Achim Schmacks schlichtweg für ironisch halten. Amüsant, vielleicht auch für genial oder abgehoben. Unverständlich auf den ersten Blick. Aber in Wirklichkeit sind es Ankerpunkte und Navigationshilfen – passend zur Küstenlandschaft –, um die eigenen Standpunkte auszuloten und zu überdenken.“ Die Objekte des Künstlers sind Fundstücke, vor dem Verfall und der Zerstörung bewahrt. Vielfältig sind seine Themen und Ausdrucksweisen. Ob Kümmelpflanzen in einer alten Holzkiste oder auch ein alter Melkschemel, der zum Kunstobjekt wird und mithilfe einer Bürste eine Koexistenz darstellt. Der Klimawandel und die Vernichtung des Lebensraumes finden sich in seinen Werken ebenso wieder wie ein altes Signalhorn, das uns den Weg durch den dichten Nebel, vielleicht auch durch die Pandemie, in der wir alle gehört werden wollen, zeigen soll.
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© Achim Schmacks und © Torsten Richter