Donnerstag, 6. Juli 2023, 19 Uhr im Stadtmuseum Rastatt
Trotz seiner Bedeutung für die europäische Geschichte wird das Zeitalter der Koalitionskriege in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Die militärhistorischen Facetten dieser Zeit sind vielfältig und die Zahl der geschlagenen Schlachten umfangreich. In früheren Zeiten sprach man vom „Kriegsglück“ und stellte den siegreichen Herrscher, bekrönt von der Göttin Fortuna, dar. Aufs Glück jedoch wollte sich Napoleon, obgleich es ihm mehr als einmal hold war, nicht verlassen. Er machte aus der Kriegs-„Kunst“ eine Wissenschaft. Seine Erfahrungen aus den frühen Koalitionskriegen flossen in seine Reorganisation der französischen Armee, die zum Vorbild für europäische Militärs und Staatenlenker wurde. Statt mit Drill gepresste Söldner an der Desertion zu hindern, was zum Aufmarsch in starren Linien zwang, konnten französische Truppen in flexiblen Einheiten geführt werden. Flexibilität machte Napoleon zum Grundprinzip seiner Armee. Der wichtigste Kampfverband war die Division. Sie verfügte über Infanterie, Kavallerie, Artillerie und Pioniertruppen und war damit in der Lage, ein Gefecht mit verbundenen Waffen zu führen, sie also schnell an jenem Punkt der Front einzusetzen, wo sie gebraucht wurden. Mehrere Divisionen bildeten ein Korps, das als „kleine Armee“ unter dem Kommando eines Marschalls in der Lage war, weiträumige Operationen durchzuführen.
Der Vortrag nimmt die Kriegführung während der Koalitionskriege in den Blick und versucht - mit einem Schwerpunkt auf der Oberrheinregion - Entwicklungslinien herauszuarbeiten. Am Ende klärt sich auch, warum die „Schlacht von Malsch/Ettlingen/Rastatt“ (1796) auf dem Arc de Triomphe in Paris genannt ist.
Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht nötig.
Opening hours
12.00 - 17.00 Uhr, Themenführung 19.00 Uhr
Prices
kostenfrei
Guided tours
Führungen können auch außerhalb der Öffnungszeiten nach Absprache gebucht werden.
Stadtmuseum Rastatt
Schlacht bei Kehl