Vortragsreihe des Zentralen Fundarchivs Rastatt und des Stadtmuseums Rastatt
am 22.09.2022 um 18 Uhr im Zentralen Fundarchiv Rastatt, Lützowerstr. 10
Mehr Licht in das Dunkel der Zeitenwende – Ein neues Gräberfeld der Oberrheingermanen in Diersheim
Vortrag mit Johann Schrempp M.A
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
Die Ausgrabungen in einem neu entdeckten Gräberfeld in Rheinau-Diersheim im nördlichen Ortenaukreis bringen neue Erkenntnisse zur Besiedlung Südwestdeutschlands vor der römischen Besetzung: Weitaus früher als gedacht haben sich Gruppen aus dem elbgermanischen Kulturraum an dem Rhein, der damaligen Grenze des Imperium Romanum, angesiedelt. Bereits in den 1930er Jahren wurden auf Diersheimer Gemarkung germanische Gräber mit reichen Beigaben ausgegraben. Umso größer war die Überraschung, als vor zehn Jahren ein ehrenamtlicher Mitarbeiter der Denkmalpflege einen zweiten, weitaus älteren Bestattungsplatz entdeckte. Zwischen 2015 und 2020 konnte die Fundstelle nahezu vollständig archäologisch untersucht werden. Neben den faszinierenden Bestattungen gibt eine neu entdeckte Grabinschrift aus Offenburg Antworten auf die Fragen nach Ethnizität der Oberrheingermanen und Kontinuität der Besiedlung Südwestdeutschlands in der Zeit um Christi Geburt!
Johann Schrempp, Referent für Vor- und Frühgeschichte am Zentralen Fundarchiv Rastatt, nimmt Sie mit auf eine spannende Zeitreise zwischen Caesar und Trajan am Oberrhein!
Eine Anmeldung ist nicht nötig.
Weitere Informationen Tel. 07222 / 7876 23.
Opening hours
18.00 - 19.30 Uhr
Prices
kostenfrei
Guided tours
Johann Schrempp / Universität Freiburg
Diersheim: Freilegung eines Brandgrabes in Rheinau-Diersheim, Gewann „Fachheu“. Von 2015 bis 2020 untersuchte das Landesamt für Denkmalpflege und die Universität Freiburg einen Bestattungsplatz der sog. Oberrheingermanen aus dem 1. Jh. n. Chr.
Yvonne Mühleis / Landesamt für Denkmalpflege im RP Stuttgart
Diersheim 2: Grab 4 aus Rheinau-Diersheim, Gewann „Fachheu“. Urne mit Tellerabdeckung, Trinkbecher, Messer, Schere, Lanzenspitze und eine Gewandspange (Fibel). Auf den verbrannten Menschenknochen in der Urne fand sich ein Tropfen aus Birkenpech. Die Bedeutung dieses Grabbrauches ist unklar, doch verweist er wie die Grabbeigaben darauf, dass die neuen Siedler am Rhein ursprünglich aus dem elbgermanischen Kulturraum stammen.